Rot- und Schwarzwildpark, Stuttgart

Eines der beliebtesten Ausflugsziele um Stuttgart ist der Rot- und Schwarzwildpark mit seinen Freigehegen, den Wildparkseen und dem Bärenschlössle 34. Zu jeder Jahreszeit bietet die Natur rund um den Bärensee prachtvolle Schönheit und Erholung. Die idyllischen Wege unter Birken und Trauerweiden eignen sich für lange Spaziergänge entlang der drei Seen – Bärensee, Neuer See und Pfaffensee. Die drei Gewässer liegen in unmittelbarer Nähe zueinander und bilden eine Stauseenkette, die ursprünglich zur Stuttgarter Trinkwasserversorgung angelegt wurde.

Trauerweiden und Birken an den drei Seen des Parks

Zahlreiche Erholungs- und Sportmöglichkeiten

Im Winter kann man auf den Seen Schlittschuhlaufen

Zahlreiche Rad- und Wanderwege sowie ein Waldlehrpfad führen durch das Naturschutzgebiet. Sportler können die Wege zum Joggen oder Nordic-Walking nutzen und Schlittschuhläufer finden im kalten Winter eine dicke Eisschicht auf den Seen. Im wunderschönen Bärenschlössle 34 kann man im Sommer auf der Sonnenterrasse Kaffee und Kuchen genießen und seine Blicke über das Wasser schweifen lassen. Auch im Winter bietet das Restaurant gute schwäbische Gerichte und Getränke zum Aufwärmen an.

An der Stelle des Bärenschlössle befand sich ein zweigeschossiger Pavillon, der im Jahr 1768 im Auftrag von Herzog Carl Eugen von Württemberg als Lustschloss im altrömischen Stil errichtet wurde. Im Jahr 1817 erfolgte der Abriss und König Wilhelm I. ließ einen großen Jagdpavillon errichten – das Bärenschlössle. Der Park wurde zu einem Wildgehege ausgebaut, in dem Schaujagden veranstaltet wurden. Diese herrschaftlichen Ereignisse und Erfolge wurden anschließend stilecht im Bärenschlössle gefeiert. Leider wurde das Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach seinem Rekonstruktion fiel es im Jahr 1994 einem Brand zum Opfer. Beim Wiederaufbau wurde aber versucht, den ehemalige Stil des Gebäudes beizubehalten. Aus dem Obergeschoss des Bärenschlössle hat man eine wunderbare Aussicht auf die Landschaft und den Bärensee.

Idylle und Natur pur am Pfaffensee

Im Jahr 1618 ließ Herzog Christoph zur besseren Trinkwasserversorgung in Stuttgart den Bärensee durch Aufstauung des Bernhardsbaches anlegen. Schon im Jahr 1566 entstand der Pfaffensee, indem die Glems gedämmt und das Wasser durch einen unterirdischen Stollen in das Nesenbachtal geführt wurde. Der Neue See entstand im Jahr 1826 zwischen dem Pfaffen- und dem Bärensee. So bilden die drei Parkseen eine Stauseenkette, die sich über zwei Kilometer durch den Rotwildpark zieht. Bis ins Jahr 1998 bezog die Stadt Stuttgart Trinkwasser aus ihnen, heute dienen die Seen zur Notwasserversorgung. Im Laufe der Jahrhunderte entfaltete sich die Natur um die Seen derart, dass man kaum mehr erkennt, dass sie künstlich angelegt wurden. So findet man südwestlich von Stuttgart ein Gebiet mit hohem Erholungswert. Auf den Grillplätzen und Liegewiesen schaut man auf die Ufer, an denen einst Herzog Carl Eugen von Württemberg rauschende Feste feierte.